Das Spannungsverhaltnis zwischen dem Schutz der Umwelt und der Forderung
des Freihandels ist komplex. Es lasst sich nicht einfach mit dem Vorrang
des einen Gutes vor dem anderen losen, sondern erfordert Koordinierung.
Im Mehrebenenrechtsverbund, in dem Rechtspluralismus herrscht, mussen
nicht nur die beiden Ziele Freihandel vs. Umweltschutz, sondern auch die
verschiedenen Ebenen miteinander koordiniert werden. Rike U. Kramer
stellt eine neue Perspektive fur diese Koordinierung im Recht dar: das
Kollisionenrecht. Dieses Kollisionenrecht bietet normative Massstabe zur
Koordinierung dieser Zielkonflikte durch
Gerichte/Streitbeilegungsgremien und die Administrative. Die
theoretischen Grundlagen des Kollisionenrechts werden am Beispiel des
europaischen und des welthandelsrechtlichen Vergaberechtsregimes
entfaltet.