Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Klassiker
und Theorierichtungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Konzeption der
Risikogesellschaft von Ulrich Beck erscheint 1986 erstmals mit dem
Untertitel "Auf dem Weg in eine andere Moderne". In diesem Werk nähert
sich der Autor der modernen Gesellschaft analytisch auf neue Weise an,
indem er sie als zunehmend reflexiv in ihren Denk- und Handlungsmustern
begreift. Es ist der Weg in eine andere Moderne, der ihn beschäftigt,
der Abschied von der ersten Moderne, die in Gestalt der Industrie- und
Klassengesellschaft das Bewusstsein bestimmt. Die zweite, die andere
Moderne kennt Risiken in bislang unbekannter Dimension, neue
Unsicherheiten durch "die Erfahrung eines beschleunigten
Strukturwandels" (Bonß, 2000, 25). Die Analyse der Gesellschaft zum Ende
des zwanzigsten Jahrhunderts baut Beck auf breiter Grundlage auf. Es
entsteht dabei das Bild einer "noch weitgehend unbegriffene[n] Epoche
des Industrialismus" (Beck, 1991, 98), das vor allem die Dimension der
ökologischen Risiken und Gefahren durch technisch-wissenschaftliche
Entwicklungen der Moderne in die Analyse der Gesellschaft einbezieht.
Der technologisch-ökologischen Seite des Fortschritts und der damit
verbundenen Risiken widmet er weite Teile seines Werkes, das durch den
zeitnahen Reaktorunfall von Tschernobyl ungeahnte Aktualität erfährt.
Ökologie und Technologie beschäftigen Beck und in der Auseinandersetzung
mit diesen Themen nimmt sein Werk bisweilen fortschritts- und
wissenschaftskritische Züge an. Am stärksten greifen die neuen
Unsicherheiten der zweiten Moderne auf das Individuum über und bestimmen
alle Bereiche seiner Lebenswelt. Die "Erosion, Verflüssigung und
Auflösung tradierter Bindungen" (Bonß, 2000, 27), die neue Suche nach
Identität und die damit verbundene Umdeutung sozialer Strukturen
"[j]enseits von Klasse und Schicht" (Beck, 1986, 121) kennzeichnen die
Biografien der reflexiven Moderne. Risikogesellschaft wird so zu einem
allumf