Den Weg von der Aligemeinchirurgie zur Hiiftchirurgie zu finden,
brauchte es in den 50er Jahren den Gliicksfall einer ziindenden
Anregung. Es war fiir mich die Begegnung mit Maurice E. Miiller, der
seit 1952 regelmaBig nach GroB- h6chstetten kam und dem ich die ganze
Einfiihrnng in die Problematik der Osteosynthese und der operativen Be-
handlung der Coxarthrose verdanke. Insbesondere sein Buch iiber die
hiiftnahen Femurosteotomien von 1957 und das praktische Erlebnis der
Gelenkregeneration nach inter- trochanterer Osteotomie wurden fUr mich
wegleitend. Die Problematik bestand damals wie heute in der Planung und
in der Verwirklichung der Planung. Die damaligen Osteo- synthesen mit
Schrauben, Spickdrahten, Zuggurtungsdrah- ten, Nageln und vielfachen
Platten waren unbefriedigend, da sie die fehlerlose Verwirklichung eines
Operationspla- nes nicht erm6glichten. Erst die Einfiihrung der
AO-Hiift- platten durch Miiller im Juli 1959 ergab durch drei Ele- mente
die prazise Verwirklichung des Operationsplans. Es sind dies - der
bekannte, feste Winkel zwischen Plattenklinge und Platte - das Schneiden
des Klingensitzes vor der Osteotomie nach Berechnung seiner Lage - die
stabile Osteosynthese durch interfragmentare Kom- pression. Es muB heute
die entscheidende Bedeutung dieser Ent- wicklung betont werden. Die
rl}ffinierten, mehrdimensio- nalen Korrekturen waren ohne exakte
Verwirklichung des Operationsplans und ohne stabile Osteosynthese
undenk- bar. Auch die Technik der Osteotomie hat sich in dieser Zeit
geandert. Bis 1967 haben wir sie mit Bohrl6chem, Vorwort VIII MeiBel und
Giglisage vorgenommen. Die Oszillationssage ist unentbehrlich geworden.
Mein erster Dank gilt meinem alten Freund Maurice E. Muller.