In den Lehrbiichern der organischen Chemie werden bisher die hochmole-
kularen NaturstoHe, z. B. der KautBchuk und die Cellulose, wie auch die
synthe- tischen Hochmolekularen, die Polyoxymethylene, Polystyrole,
Polyvinylacetate usw., mit einer groBen Zuriickhaltung behandelt. Dabei
handelt es mch um ein Gebiet, das fUr die Weiterentwicklung der
organischen Chemie, ebenso fUr die Biologie und die Kolloidchemie von
der groBten Bedeutung ist. Die hochmole- kularen Verbindungen haben
weiter auch fUr die Technik ein hervorragendes IntereBBe, da wichtige
Kunstprodukte, die kiinstlichen Faserstoffe, ebenso Lacke, Harze hierher
gehoren. Diese Zuriickhaltung mag daran liegen, daB die VerfaBBer der
betreHenden Lehrbiicher den Standpunkt vertreten, man diirfe die
Studierenden und ebenso den im Beruf stehenden Chemiker nicht mit Fragen
belasten und ihnen An- schauungen iibermitteln, die noch nicht vollig
geklart und in starkem Wandel begriHen seien. Wenn man die Literatur des
letzten JahrzehntB auf dem Gebiet der hochmolekularen NaturstoHe d
chbIattert, so sieht man in der Tat eine Fiille verschiedenartiger
Anschauungen iiber ihren Aufbau. Es sind vielleicht auf keinem Gebiet
der Chemie so divergierende AuHassungen geiuBert worden, wie gerade in
diesem so bedeutungsvollen Abschnitt der organischen Chemie.