Heinrich von Kleist (1777-1811) erlebte die Uraufführung seines Stückes
"Die Hermannsschlacht" nicht mehr, obwohl er sich sehr darum bemüht
hatte. Kleist war zu Lebzeiten wenig erfolgreich und erst die
Einigungsbewegung in Deutschland, vor allem in Preußen Ende des 19.
Jahrhunderts, machte ihn einem großen Publikum bekannt. Dies führte aber
auch zu einer immer stärkeren politischen Vereinnahmung Kleists durch
nationale und später nationalistische Kreise. Die Bearbeitung durch
Rudolph Genée und die Erläuterungen Heils stammen aus der ersten
Hochphase der Kleistrezeption während des Kaiserreichs. Genée milderte
die oft vorgeworfene "Schroffheit" Kleists ab und machte den Text so
erstmals "massentauglich". Die Erläuterungen Heils, zum historischen
Kontext und vor allem zum Text selbst, geben wichtige ergänzende
Informationen zum besseren Verständnis und zur Einordnung des Stückes.
Der hier vorliegende Band feiert gleich zwei Jubiläen: Kleists 200.
Todesjahr, weswegen auch das "Kleistjahr" 2011 ausgerufen wurde, und das
190jährige Jubiläum des Erstdrucks der "Hermannsschlacht".