Wahrscheinlich wahrend der Amtszeit des bibliophilen Abtes Dominik
Gussmann (1747-1777) gelangten zahlreiche mittelalterliche
Handschriften, die ursprunglich Teil der alten Wiener
Universitatsbibliothek waren, auf bis heute unbekanntem Wege in das
Benediktinerstift Seitenstetten. Von diesem Bestand sind noch 48 Codices
in der Stiftsbibliothek vorhanden, wie aus den Besitzvermerken der
betreffenden Handschriften hervorgeht. Sie stammen aus dem 10. bis 16.
Jahrhundert und stellen ein wichtiges Zeugnis sowohl fur die
mittelalterliche Geschichte der Universitat Wien und ihrer Bibliothek im
besonderen als auch fur die osterreichische Geistesgeschichte im
allgemeinen dar. Dennoch wurden sie (wie auch alle anderen
mittelalterlichen Handschriften in Seitenstetten) noch nie systematisch
untersucht. Der vorliegende Band bietet Kurzkatalogisate der genannten
48 Codices. Neben der Angabe der wichtigsten kodikologischen Daten der
Handschriften wurde bei der Katalogisierung insbesondere auf die Inhalte
der Bande und deren Identifizierung Wert gelegt. Durch weitere
Besitzvermerke, die nicht die Bibliothek der Wiener Universitat, sondern
die Vorbesitzer der Bande betreffen, kann in einigen Fallen die
Geschichte der Handschriften noch weiter zuruckverfolgt werden.
Ausfuhrliche Orts-, Namen-, Titel-, Sach- und Initienregister
erschliessen die Handschriften und ihren Inhalt bis ins Detail.