Studienarbeit aus dem Jahr 1994 im Fachbereich Geschichte Europas -
Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,0, Westfälische
Wilhelms-Universität Münster (Institut für Didaktik der Geschichte),
Veranstaltung: Proseminar "Einführung in die Didaktik der Geschichte",
Sprache: Deutsch, Abstract: Als im Jahre 1952 aus den Ländern
Württemberg-Baden, Württemberg-Hohenzollern und Baden das Bundesland
Baden-Württemberg wurde, ging für die nordbadische Stadt Karlsruhe eine
Epoche zuende. Für mehr als zwei Jahrhunderte war sie die Hauptstadt
eines selbständigen Landes gewesen, ein Schauplatz absolutistischer
Machtausübung wie auch erster parlamentarischer Arbeit in Deutschland.
Später hatte die aufkommende Industrialisierung auch hier das Stadtbild
geprägt. Karlsruhe wurde zur lebendigen Metropole Badens, bis die Bomben
des Zweiten Weltkrieges das Gesicht der Stadt weitgehend veränderten.
Trotz aller Zerstörungen blieb bis heute erkennbar, was das
Charakteristikum Karlsruhes ausmachte: Sein im frühen 18. Jahrhundert
angelegter fächerförmiger Kern hat die Zeiten überdauert. Von einem im
Zentrum gelegenen Schloß ausgehend entwarfen die Planer eine Residenz,
die eine Verbindung aus herrschaftlicher Repräsentation und
herrscherlicher Zerstreuung, aus geschäftiger Siedlung und großzügigem
Waldgebiet darstellte. Die politische Grundvoraussetzung, unter der ein
solches Bauvorhaben in die Tat umgesetzt werden konnte, war das Bestehen
eines absolutistischen Staates. Zwar haben auch spätere Umwälzungen vor
allem sozioökonomischer Natur im Grundriß Karlsruhes ihren Niederschlag
gefunden, gegenüber der in diesen Zeiten entstandenen unregelmäßigen
Bebauung ist das geometrisch angelegte Stadtzentrum mit dem Schloß
jedoch umso weniger zu übersehen. Heute kann Karlsruhe somit als ein
Denkmal gelten, das an die Epoche des Absolutismus ebenso zu erinnern
vermag wie an das industrielle Zeitalter. Die Arbeit beschreibt die
Entstehung der baden-durlachischen Residenzstadt und geht zum