Mehrere Grunde bewogen mich, den Plan zu einem Buch uber Quantenmechanik
zu entwerfen, obwohl es in der Literatur schon manche Darstellung dieses
Gebietes gibt. Einmal traf man bei den Lernenden immer wieder auf die
Auf fassung, dass die Quantentheorie nur ein Provisorium der
theoretischen Physik sei, aber zumindest noch einer genaueren Begrundung
bedurfe, da sowohl der mathematische Formalismus nicht exakt fundiert
sei als auch die physikalische Interpretion sehr nach Gefuhl in jedem
Einzelfall durchgefuhrt wurde. Nachdem das Buch von J. v. NEu MANN,
Mathematische Grundlagen der Quantenmechanik, vergriffen war, konnte man
kaum ein entsprechendes Werk empfehlen, das im physikalischen
Zusammenhang die mathematischen Grundlagen klar legt. In dem
vorliegenden Buche ist die eigentiiche Quantenmechamk (also ohne
Feldtheorie) in der Weise dargestellt, dass man sie als em mathematisch
wohlbegrundetes und in sich genauso widerspruchs freies und
abgeschlossenes System erkennt, wie die klassische Punkt mechanik. So
wie die Krafte, d. h. so wie die HAMILTON-Funktwn, in der klassischen
Mechanik gegeben sein mussen, so m der Quanten mechanik der
HAMILTON-Uperator. Die Herleitung eines Ansatzes fur den
HAMILTON-Operator eines Problems aus anderen Gebieten der Physik wird
deshalb hier nicht naher begrundet. Neben dem Wunsch, die Quantenmechamk
als ein in sich geschlos senes Gebiet darzustellen, bestand ein zweiter
Grund fur die Abfassung des Buches in der inneren Harmonie zwischen
mathematischer und physikalischer Struktur. Je grosser die abstrakte
Schonheit einer Theo rie, desto grosser auch ihr Wahrheitsgehalt. Die
innere Harmonie m der Struktur der Materie zu erkennen, d. h.