Das Umformen von Blechen derart, daG mittels eines Gummiblocks das Blech
gegen eine hartere Unterlage gedriickt und dabei umgeformt wird, ist
keineswegs neu. Schon am Ende des vergangenen Jahrhunderts wurde dieses
Verfahren zwar nicht hiiufig, aber zuweilen angewandt. Dies gilt
insbesondere fUr die Herstellung der damals iiblichen Zierleisten aus
dunnen Messingblechen, die den oberen Tapetenrand gegen den Wandputz
abschlossen. Dabei wurden diinne Messing- bander durch ein Walzenpaar -
sogenannte Bossier-RoUen - hindurchgetrieben, wobei die eine Walze aus
graviertem Stahl, die andere aus einem beiderseits von Stahlscheiben
gehaltenen Gummiring bestand. Die meist aus Naturgummi, seit dem zweiten
Weltkrieg auch aus elastischen Kunststofl"en bestehenden Gummikissen
befriedigten infolge ihres VerschleiBes wenig. Dem Werkzeugbauer, der
von diesen Werkstofl"en nur weiB, daB sie sehr temperaturempfindlich
sind - Naturgummi auch empfindlich gegen 01-ist dieser Werkstofl" bis
heute wenig sympathisch. Auf der anderen Seite werden laufend neue
elastische Druckmittel zur Blechumformung entwickelt und verwendet, so
daG eine Untersuchung sich lohnt, urn zu wissen, wo die Grenzen der
Anwendung jener Verfahren tatsachlich liegen. Der technische Gummi wurde
durch die Anwendung der Mastikation unter Bei- gabe von Schwefel von dem
Deutschen LUDERSDORFF 1832, von dem Amerikaner GOODYEAR 1838 und von dem
Englander HANCOCK 1843, angeblich unabhangig voneinander, entwickelt.