Die Fragen der "Gewinnbeteiligung" stehen heute wieder ein al im Mittel-
punkt einer ausgebreiteten Diskussion. Früher waren es vornehmlich
Sozial- politiker und einige idealistisch denkende Unternehmer, die sich
mit der "Ge- winnbeteiligung" befaßten, in der Praxis aber meist damit
Schiffbruch erlitten. Heute sind es dagegen auch nüchtern denkende
Betriebswirte, die in der "Ge- winnbeteiligung" eine Möglichkeit sehen,
-die Human Relations, die menschlichen _Beziehungen im Betriebe, zu
pflegen, die Betriebsangehörigen unmittelbar an ihrer Arbeit zu
interessieren und die Leistung des Betriebes dadurch zu ver- bessern -
zum Nutzen nicht nur des Arbeitgebers, sondern auch des Arbeit- nehmers.
Wenn man die mannigfachen Pläne über Gewinnbeteiligungssysteme liest,
ist man in der Tat geneigt zu glauben, daß in der Sozialpolitik das Ei
des Kolumbus gefunden ist. Die Praxis bestätigt teilweise diesen
Glauben. Doch zahlreich sind auch die Stimmen, die behaupten, daß die
"Gewinnbeteiligung" letztlich eine Utopie sei und daß alle praktischen
Erfolge bisher meist nur sehr kurzlebig gewesen seien und wohl auch in
Zukunft sein würden.