Die Entflemtung der Eisen smaffenden Industrie, d. h. die "Heraussdlä-
lung der Eisen und Stahl erzeugenden Werke aus den Konzernen" (E. Z. 68)
und ihre "Neugliederung" "in remtlich selbständige Einheiten" ist ein
Ereig- nis, das an Bedeutung in der WirtschaA: sgeschichte Deutschlands
kaum sei- nesgleimen hat. Durch die Entflemtung wird die Organisation
eines der größten deutschen Industriezweige zerbrochen und an ihre
Stelle eine andere Ordnung gesetzt. Der Bau dieser Ordnung aber ist
wichtig, weil durm sie die wirtsmaA: lime Ergiebigkeit jeder einzelnen
Produktionsstätte wesentlim mitbestimmt wird. Und da Eisen und Stahl
Stoffe sind, die unmittelbar oder mittelbar überall verwendet werden
müssen, wo Güter - hier im weitesten Sinne verstanden - erzeugt werden.
so sind alle Zweige der Wirtsmaft mit dem Schidt.sal der Eisen
smaffenden Industrie eng verbunden. Ob durm die Entflechtung eine
Ordnung gefunden ist, die der Eisen schaffenden Industrie eine größere
Leistungsfähigkeit in jedem Betramt auf die Dauer verleiht, als sie
früher gehabt hat, oder die ihrer Leistungsfähig- keit unter der alten
Ordnung auch nur gleimkommt, das ist die Frage. Sie wird von allen
gestellt, die sich darum sorgen, daß wenigstens die Funda- mente unserer
Wirtsmafl: aus den Trümmern des zweiten Weltkrieges eini- germaßen
unversehrt gerettet werden, weil ihre Erhaltung ja die Voraus- setzung
für den Wiederaufbau unserer Wirtschaft und damit unserer Existenz
überhaupt ist.