Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Geschichte Europa - and.
Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Universität Bielefeld
(Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie), Veranstaltung:
Seminar: "Kloster- und Ordensreformen im Spätmittelalter", Sprache:
Deutsch, Abstract: In meiner Arbeit werde ich das Phänomen Devotio
Moderna unter dem Blickwinkel der Bruderschaft vom gemeinsamen Leben
betrachten, obwohl natürlich viele Aspekte, die ich ansprechen werde,
auch auf die Schwestern und die Windesheimer zutreffen (wie etwa der
Frömmigkeitsstil oder ihr gemeinsamer Ursprung). Ich habe mich aber
bewußt auf die Brüder beschränkt, da eine Untersuchung, die etwa auch
die Windesheimer umfassen wollte, Punkte mit einschließen müßte, die den
Rahmen dieser Arbeit sprengen würden (z.B. die Rolle der Devoten
innerhalb der monastischen Observanzbewegung). Was war es also, das in
einer Zeit, welche viele Historiker mit Schlagwörtern wie "Verfall" oder
"Niedergang" in Verbindung gebracht haben, eine solche Eigendynamik zu
entwickeln imstande war? Probleme jedenfalls gab es genug im religiösen
Sektor: die zunehmende Verweltlichung der Orden, Konflikte durch
konkurrierende Ordens- und ordensähnliche Gemeinschaften oder der
allgemeine Mitgliederschwund aufgrund des Massensterbens durch Pest und
Kriege. In seinem Aufsatz über Verfall und Erneuerung des Ordenswesens
im Spätmittelalter beobachtet Elm, daß die Welle der Ordensgründungen im
ersten Viertel des 14. Jahrhunderts ausrollte. Außerdem hätte nicht nur
die Zahl der Neugründungen abgenommen, sondern noch bezeichnender: Es
hätten auch die bestehenden Orden - von wenigen Ausnahmen abgesehen -
aufgehört, neue Klöster zu gründen.5