Mit der ständig zunehmenden internationalen Verflechtung der einzelnen
Volks- wirtschaften wächst die Notwendigkeit und damit das Interesse
daran, diese inter- national orientierte Wirtschaftstätigkeit aufmerksam
zu verfolgen. Die quanti- tativen und strukturellen Veränderungen der
Leistungsströme sind aufschlußreich sowohl für die Entscheidungen der
Unternehmer als auch für die der Träger der staatlichen und
überstaatlichen Wirtschaftspolitik. Aber auch für die Fundierung
wirtschafts theoretischer Aussagen sind die Ergebnisse der empirischen
Forschung von erheblicher Bedeutung. Den Investitionen als den
entscheidenden Bestimmungsgrößen für die konjunk- turelle und
strukturelle Entwicklung gilt deshalb in diesem Zusammenhang ein
besonderes Interesse. Im Bereich des privaten Kapitalexports handelt es
sich hierbei im wesentlichen um die beiden Hauptformen, d. h. um die
Portfolio-Investitionen und um die Direktinvestitionen. Im
internationalen privaten Kapitalexport hat sich nach dem Zweiten
Weltkrieg ein struktureller Wandel ergeben. Das Schwergewicht verlagerte
1 sich von den Portfolio-Investitionen, die im wesentlichen nur wegen
des Kapitalertrages getätigt werden, auf die Direktinvestitionen, bei
denen neben dem Ertragsmotiv vor allem der Gesichtspunkt der
Einflußnahme relevant ist. Ohne an dieser Stelle auf den Begriffsinhalt
der Direktinvestition näher eingehen zu wollen (vgl. dazu das erste
Kapitel), soll hier nur festgestellt werden, daß es sich dabei nicht
allein - manche Darstellungen könnten diesen Eindruck entstehen lassen -
um monetären Kapitalexport handelt; vielmehr wird auf diese Weise ein
recht heterogenes Bündel von Leistungen transferiert, und zwar neben
Geld- und Realkapital auch unternehmerisches und technisches Kapital in
Form von technisch- wirtschaftlichem know-how im weitesten Sinne.