Eines der ungelOsten Probleme marktwirtschaftlich orientierter
Gesellschaftsordnun- gen wie der Bundesrepublik Deutschland ist die
Beteiligung der Arbeitnehmer an den Ertragen und an der Eigentumsbildung
in der Wirtschaft. Zu dieser Feststellung mu man kommen, obwohl dieses
Problem so alt ist wie die "Soziale Frage" selbst und obwohl Forderungen
nach einer Gewinn-und Kapitalbeteiligung der Arbeitnehmer seit- dem
immer wieder erhoben worden sind. Vermogenspolitik wird zwar vielfach
umfas- sender verstanden: So umf t der Begriff nach allgemeinem
Verstandnis die politische Einfl nahme auf alle Vermogensarten, so die
Sparforderung und Geldvermogensbil- dung, die Bausparforderung und die
Bildung von Haus-und Grundvermogen sowie die Beteiligung am
Produktivvermogen. Aber der eigentliche Kern der Vermogenspolitik ist
nach Auffassung des Verfassers ausgerichtet auf die in Marktwirtschaften
bestehen- de Ordnung des Privateigentums an Produktionsmitteln. Danach
ist die Vermogenspo- litik der politische Ansatzpunkt zur strukturellen
Reform marktwirtschaftlich orien- tierter Gesellschaftsordnungen, ohne d
die grundlegenden Ordnungselemente wie das private Eigentum an
Produktionsmitteln und die marktwirtschaftliche Steuerung in ih- rer
Wirksamkeit beeintriichtigt werden. Zur Losung dieses
vermogenspolitischen Problems haben sich in den wissenschaftli- chen
Analysen und in den Vorschlagen der Parteien und Verbiinde neben
"flankieren- den M nahmen" VOT allem der Steuerpolitik drei Grundmodelle
herausgebildet: die betriebliche und die iiberbetriebliche investive
Gewinnbeteiligung und der Investiv- lohn.