Für die analytische Bestimmung von Wasser in Stoffen aller Art kennt man
ver- schiedene Methoden, die sowohl von der zu untersuchenden Stoffart
als auch von der Genauigkeit der Wasserbestimmung selbst abhängen. Auf
diese Eigenarten deutet die ungewöhnlich große Zahl der Analysenmethoden
hin, und oftmals sind noch zusätzliche Sondervorschriften zu
berücksichtigen. Als Verfahren zur Be- stimmung des Wassergehaltes, die
über einen größeren Bereich Gültigkeit be- sitzen, sollen genannt sein:
a) Trocknung der Substanzen und Bestimmung des Gewichtsverlustes b)
Entfernung des Wassers durch azeotrope Destillation c) Chemische
Umsetzung des Wassers mit einer Reagenzlösung bekannter Wirk- samkeit
Neben diesen chemischen und physikalisch-chemischen Methoden gibt es
noch eine Reihe physikalischer Verfahrel1, wie z. B. die
Wasserbestimmung über die Dielektrizitätskonstante, die Leitfähigkeit,
die Längenänderung (z. B. Haare, Kunststoffäden) etc. Diese
letztgenannten Verfahren besitzen oftmals nur einen beschränkten
Anwendungsbereich und sollen hier nicht weiter diskutiert werden. Zu a)
Trocknung der Substanzen und Bestimmung des Gewichtsverlustes
Überlicherweise verwendet man für feste Substanzen - gelegentlich auch
für Flüssigkeiten - die Trocknung. Die Geschwindigkeit und die
Vollständigkeit des Wasserentzuges ist abhängig von der Differenz
zwischen dem Wasserdampfdruck in der zu untersuchenden Substanz und
demjenigen in der umgebenden Atmo- sphäre. So kann durch
Temperatursteigerung der Wasserdampfdruck der Unter- suchungssubstanz
erhöht werden, der der umgebenden Atmosphäre durch An- legen eines
Unterdruckes oder durch Verwendung von Trocknungsmitteln er- niedrigt
werden.