Inhaltsangabe: Einleitung: Die Abkehr von protektionistischen
Handelsbeschränkungen und die damit verbundene zunehmende
Liberalisierung sowohl des europäischen als auch des Welthandelsmarktes
löste eine rapide Zunahme der globalen Wirtschaftsverflechtungen aus. So
sind z.B. die Forderungen inländischer Unternehmen gegenüber dem Ausland
von 354 Mrd. DM in 1986 auf 607 Mrd. DM in 1990 gestiegen und die
Verbindlichkeiten haben von 193 Mrd. DM in 1986 auf 329 Mrd. DM in 1990
zugenommen. Diese Ausdehnung des Handels führt zu immer breiter
werdenden Kapitalströmen. Insbesondere das Grundrecht auf freien
Kapitalverkehr und die damit verbundene Aufhebung nationaler
Beschränkungen innerhalb der EG bewirkten eine zunehmende
Internationalisierung der Kapitalbewegungen. Aus diesem Grund und auch
aufgrund der Tatsache, daß Kapital eine hohe Mobilität besitzt, kann für
seinen Einsatz relativ einfach der Ort der effektivsten Verwendung
gesucht werden. Zu den weiteren Determinanten eines möglichst
wirtschaftlichen Einsatzortes von Finanzmitteln zählen neben einem
liberalen Gesellschafts- und Finanzrechts vor allem entsprechende
infrastrukturelle und wirtschaftliche Rahmenbedingungen sowie eine
vorteilhafte Besteuerung. Hierbei haben sich bestimmte Staaten, wie z.B.
Luxemburg und die Niederlande, herauskristallisiert, die aufgrund der
o.g. Bestimmungsgründe sehr gut dazu geeignet sind als Basis
internationaler Finanztransaktionen zu dienen. Häufig wird, nicht
zuletzt auch wegen der geringen Besteuerung, innerhalb eines
internationalen Konzerns ein Großteil der Finanzierungstätigkeit auf
niederländische Finanzierungsgesellschaften ausgelagert. Diese
Gesellschaften werden dann auch als Basisgesellschaften bezeichnet. Im
Inland kommt es durch die Auslagerung der Finanzierung zwangsläufig zu
einer Verminderung der Steuerlast, falls die ausländische Gesellschaft
die erzielten Gewinne thesauriert und somit von der deutschen
Besteuerung abschirmt. Gang der Untersuchung: Nach einer kurzen