Multimedia bezeichnet die rechnergestützte, integrierte Verarbeitung
zeitinvarianter (Text, Graphik und Bild) und zeitvarianter Medien
(Audio, Video und Animation). Die meisten Multimedia-Anwendungen sind
durch eine starke Interaktivität gekenn- zeichnet, durch die ein
Benutzer die Auswahl und Präsentation multimedialer Infor- mationen
steuern kann. Aufgrund der zunehmenden Leistungsfähigkeit und fallenden
Preise multimedia- fahiger Rechner erschließen sich
Multimedia-Anwendungen einem immer größer werdenden Anwenderkreis. Die
für die Anwendungsentwicklung gegenwärtig zur Verfügung stehende
Hardware erfordert geeignete Software-Umgebungen, die sich nicht nur auf
eine ansprechende Gestaltung der Benutzerschnittstellen beschränken, wie
an zahlreichen Multimedia-Erweiterungen von Betriebs-, Datenbank- und
Kom- munikationssystemen zu erkennen ist. Die wesentliche Motivation für
die Entwick- lung von Multimedia-Anwendungen besteht jedoch darin, die
Effektivität der Kom- munikation zwischen Benutzern und Rechnern durch
die Integration zeitvarianter Medien in die Benutzerschnittstelle zu
erhöhen. Aus diesem Grund wird gegen- wärtig weltweit intensiv an
Multimedia-Erweiterungen von Werkzeugen für die Ent- wicklung von
Benutzerschnittstellen- gearbeitet. Diese Erweiterungen erfordern
grundlegende Änderungen der zugrundeliegenden Modelle, da die Medien
Video, Audio und Animation eine zeitliche Ausprägung besitzen. Dabei
kommt den sogenannten Dialogmodellen für die Beschreibung der Struktur
und des zulässigen Verlaufs der Kommunikation zwischen einem Benutzer
und einer Anwendung eine besondere Bedeutung zu. Multimediaspezifische
Dialog- modelle müssen neben der Interaktivität insbesondere die
rechnergestützte Medien- integration berücksichtigen.