Fortschritte auf einem Gebiet der experimentellen Physik sind stets eng
mit Verbesserungen der MeBmethoden auf diesem Gebiet verbunden. Bei der
Suche nach den elementaren Bausteinen der Materie und nach den Kraften,
die zwischen ihnen wirken, benutzt der Physiker als Hilfsmittel
Teilchenbeschleuniger und Nachweisgerate fUr die aus elementaren StoBen
stammenden Reaktionsprodukte. Diese sind entweder massive Teilchen oder
die Quanten der elektromagnetischen Strahlung. Die Beschleuniger
entsprechen dem Mikroskop des Naturforschers, an die Stelle des
sichtbaren Lichts im Mikroskop tritt dort als Sonde ein geladenes
Teilchen, zum Beispiel das Elektron, das Proton oder ein schweres Ion.
Wegen des Dualismus zwischen Teilchen und Wellen sind Licht und geladene
Teilchen in gleicher Weise als Sonden verwendbar. Je hoher die Energie
der Teilchen ist, desto kleiner wird ihre Wellenlange, und desto
kleinere Objekte konnen mit dieser Sonde in ihrer raumlichen Struktur
aufgelost werden. Deshalb hat sich bei der Suche nach immer kleineren
Objekten die mit Beschleunigern erreichbare Teilchenenergie standig
erhoht. Parallel dazu haben sich die Methoden zur Messung und
Registrierung der elementaren StoBprozesse rasch entwickelt.