Vor dem Hintergrund spezifischer Anforderungen im Feld der Tanzkunst
wird aus einer praxeologischen Perspektive in den Blick genommen, wie
junge Tänzer*innen eben diese bewältigen und wie sich biographische
Prozesse des Tänzer*in-Werdens vollziehen. Letztlich wird aufgezeigt,
dass sich bereits zu Beginn der Tanzkarriere - die Tänzer*innen sind 16
und 17 Jahre alt - ein Modus Operandi im entsprechenden Feld
rekonstruieren lässt, der weitgehend den Fortlauf der Karriere bzw.
deren Abbruch bestimmt. Der feldrelevante Habitus und der entsprechende
Bewältigungsmodus stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang zueinander,
wobei keinerlei transformatorische Potentiale über die Dauer hinweg
identifiziert werden. Das Plädoyer lautet: Zukünftig sollte stärker die
Verwobenheit von Reproduktion und Transformation in den Blick geraten,
anstatt von einem segregierten Dualismus auszugehen.