Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Geschichte Europa - and.
Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,9,
Universität Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Industrielle
Revolution löste in Deutschland gewaltige wirtschaftliche und damit
verbunden gesellschaftliche Umwälzungsprozesse aus. Im Laufe des langen
19. Jahrhunderts veränderte sich Deutschland von einem durch das
Feudalsystem gekennzeichneten Agrarland zu einem Industriestaat. Die
vorher vorherrschenden Bereiche der kleingewerblichen Produktion und der
Haushaltsproduktion wurden in vielen Bereichen durch die zunehmende
Technisierung und damit einhergehende Arbeitsteilung durch industrielle
Massenfertigung in Fabriken zurückgedrängt. Eine Ausnahme dazu stellt in
Deutschland das Bekleidungsgewerbe dar. Unter Bekleidungsgewerbe
versteht man die handwerkliche oder industrielle Fertigung von Herren-,
Damen- oder Kinderoberbekeidung, Wäsche-, Mützen- oder Arbeitskleidung
und dergleichen. Als 'Nachzüglerbranche' bezeichnet, nahm es während der
Industrialisierung einen völlig anderen Verlauf als die meisten anderen
Industriebranchen, insbesondere als die so nahe liegende
Textilindustrie. Während in der Textilbranche technische Innovationen
wie der mechanische Webstuhl oder die Spinnmaschine zu Konzentrationen
in Form von Fabriken führten, trat dies trotz der Erfindung der
Nähmaschine Mitte des 19. Jahrhunderts im Bekleidungsgewerbe nicht ein.
Das Bekleidungsgewerbe ist im 19. Jahrhundert gekennzeichnet durch einen
Wandel weg von handwerklicher oder häuslicher Produktion über ein sich
zunehmend verzweigendes, loses Verlagswesen hin zur Kleiderfabrikation
in Form eines fest organisierten, industriellen Verlagswesens. Das
heißt, die Proportionen zwischen Handwerk und Heimherstellung einerseits
und verlagsmäßig industrieller Herstellung andererseits haben sich im
letzen Jahrhundert zunehmend zur letzten Gruppe hin verschoben. Einher
ging dies mit einer Monetarisierung des Konsums, de