Das vorliegende Buch war als zweite Auflage meiner im Verlag von F.
Vieweg & Sohn 1915 erschienenen "Modernen Trans forma- torenfragen"
gedacht. Es ist ganz etwas anderes geworden. Zwolf .Jahre sind eben fUr
den Ingenieur ein langer Zeitraum. In den "Modernen
Transformatorenfragen" hatte ich emlge wichtige Probleme aus dem
Transformatorenbau behandelt und dabei an einen eigenen Leserkreis gar
nicht gedacht. Inzwischell erschien mein groBes Buch "Die
Transformatoren", und ich hatte Gelegen- heit zu sagen, was ich uber die
Baulehre des Transformators sagen konnte. "Die Transformatoren" erlebten
die zweite Auflage. Bei der Neubearbeitung kam ich darauf, daB die
Baulehre allein ein technisches Gebiet nicht ausschopfen kann. W ohl
bemerkte ich, daB unsere Lite- ratur hauptsachlich fur den Konstrukteur
geschrieben zu werden pflegt. Aber ich uberzeugte mich auch, daB es eine
groBe Gruppe von wichtigen Problemen gibt, die der Konstrukteur allein
nicht erledigen kann. Eine Maschine wird nicht nur gebaut, sie muB auch
ausgenutzt, betrieben werden. Etwas anderes ist der Entwurf, etwas
anderes der Betrieb. Der Betrieb auBert Wiinsche und stellt Forderungen,
der Entwurf beriicksichtigt das Erfiillbare und muB schadliche
Forderungen verwerfen. Meinungsverschiedenheiten zwischen Konstrukteur
und Betriebsingenieur sind unvermeidlich. Sie miissen sachlich, nicht
kauf- mannisch geklart und aus der Welt geschafft werden. Ein
Transformator wird nicht einfach nur gekauft, ins Leben hin- eingestellt
und vergessen. Der Betrieb bringt allerlei. Der Betrieb ist uberraschend
mit seinen Zufiillen, anspruchsvoll mit seinen Notwendig- keiten. Der
Transformator lebt und hat deshalb zu kampfen.