Nach einer stürmischen Bewegung in den sechzigerund Anfang der siebziger
Jahre befindet sich der Mathematikunterricht in der Grundschule seit
etwa zwei Jahren zweifellos in einer Phase der Konsolidierung, mit der
eine kritische Revision der bisherigen didaktischen Ent- wicklungen und
eine Trennung von Spreu und Weizen einhergehen. Es mag mancher.1
Kollegen im gegenwärtigen Zeitpunkt als zu früh erscheinen, wenn wir mit
dem vorliegenden Buch eine "Didaktik" des Mathematikunterrichts in der
Grund- schule vorlegen. Auch wir selbst sind uns sehr bewußt, daß unsere
Konzeption nicht in dem Umfang erprobt und überarbeitet ist, wie man es
wünschen möchte und wie es z. B. bei den traditionellen Rechendidaktiken
in der Regel der Fall war. Wir haben uns aber trotzdem aus drei Gründen
zu einer Publikation entschlossen. Erstens halten wir es für notwendig,
daß die Lehrerschaft am Prozeß der weiteren Konsoli- dierung mitarbeiten
kann, und glauben, daß dazu Orientierungsrahmen angeboten werden müssen,
innerhalb deren experimentiert und diskutiert werden kann. Das
vorliegende Buch entwickelt einen solchen Rahmen.