Julia Gasterstädt zeigt die Komplexität von Steuerungsprozessen bei der
Entwicklung inklusiver Strukturen in Schulsystemen empirisch fundiert
auf. Ausgangspunkt ist die Perspektive der Educational
Governance-Forschung, die anhand des Forschungsgegenstandes kritisch
reflektiert wird. Dabei werden Leerstellen deutlich, die mit Bezug auf
die Theorie sozialer Welten und Arenen sowie die Analyse von Macht und
Diskursen bearbeitet werden. Dazu folgt die Autorin methodisch der
Situational Analysis nach Adele Clarke als Erweiterung der Grounded
Theory Methodologie, deren deren Erkenntnispotentiale für die Analyse
von Prozessen der Steuerung in Bildungssystemen aufgezeigt werden. Die
Ergebnisse dieser Rekonstruktionen machen eindrücklich deutlich, wie die
UN-BRK durch Akteure der Bildungsadministration reinterpretiert wird und
daran anschließend innerhalb spezifischer Steuerungslogiken umgesetzt
wird.