Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Geschichte Europa -
Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,0, Universität
zu Köln (Historisches Seminar), Veranstaltung: Hauptseminar: Alltag im
Nationalsozialismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Der in den 30er und
40er Jahren begangene Völkermord an den deutschen und europäischen Juden
ist einer der dunkelsten Kapitel in der Geschichte der gesamten
Menschheit. Selbst ein unglaublich hohes Maß an Vorstellungskraft kann
einem die Dimension dieser schleichenden, aber dennoch systematischen
und im Laufe der Zeit fast perfektionierten Ausgrenzung und Ermordung
einer ganzen Bevölkerungsgruppe nur schwer begreiflich machen. Es war
eine Zeit, in der unter der nationalsozialistischen Regierung im
Deutschen Reich die Verfolgung der Juden ein noch nie dagewesenes Ausmaß
annahm. Allein aus diesem Grund wird jüdisches Leben in Deutschland
zwangsläufig immer mit den Bildern aus den Konzentrationslagern, den
Deportationen und den Gaskammern in Verbindung gebracht werden. Doch wie
das Leben der jüdischen Bevölkerung im nationalsozialistischen Alltag
vor Beginn des zweiten Weltkriegs aussah, wissen nur wenige. Gerade aber
dieser Zeitraum ist enorm wichtig, um überhaupt einen Bezug zu diesen
schrecklichen Ereignissen und den oft irreal wirkenden Bildern zu
bekommen. Sich nun ein Bild vom Alltagsleben der 30er Jahre machen zu
wollen, bleibt immer mit der Schwierigkeit verbunden, dass es aus einer
Gesellschaft heraus geschieht, in der jüdische Gemeinden in deutschen
Städten nur noch wenig präsent sind. Man muss versuchen, sich gedanklich
von einer Gesellschaft zu lösen, in der nicht zuletzt Meinungs- und
Glaubensfreiheit zu den Grundrechten der Bevölkerung zählen und sich nun
in einen Alltag hineindenken, der geprägt ist von Angst und Terror, von
Verfolgung und politisch gewollter Diskriminierung. Doch es wird immer
schwer sein, in einer Zeit, in der politischer Extremismus in
bundesdeutschen Parlamenten kaum vertreten i