2 Etwas anders verhält sich der Sand, der gar keinen inne en Zu-
sammenhang, also auch keine Spannung besitzt. Je grobkörniger und
scharfkantiger er ist, um so näher drängen sich die einzelnen Körner
aneinander, so daß dadurch eine Art von Verband entsteht. Dies er-
setzt, allerdings nur in geringem Maße, den fehlenden inneren Zu-
sammenhang. Hierzu ist indessen ein gewisser Feuchtigkeitsgehalt
erforderlich. Bei zunehmender Trockenheit und abnehmender KorngrÖße wird
der Sand immer dünnflüssiger und weniger zusammenhängend, was bei Ton
und Letten nicht der Fall ist. Mit der Zunahme des Wassergehaltes
verhalten sich jedoch Sand, Letten und Ton ganz gleich. Sie werden
schwimmend und gewinnen dadurch bedeutend an Beweglichkeit. Somit steigt
auch der Druck, den sie auszuüben vermögen. Es ist aber zu
berücksichtigen, dal3 man es nun nicht mehr allein mit dem Gebirgsdruck
zu tun hat, sondern auch mit dem Wasserdruck. Auch die festen
Gebirgsmassen verhalten sich verschieden, je nach dem Grade ihres
Zusammenhanges. Sie können sich nur verbiegen oder aber in Stücke
zerfallen. Bei sehr festem Gestein lösen sich oft nur einzelne Schalen
und Wände ab als Zeichen dafür, daß Druck vor- handen ist. 1I. Der
Seitendruck. Den Seitendruck kann man vom freien Fall eines Körpers, z.
B. einer Kugel, auf einer schiefen Ebene ableiten. Je größer der
Neigungs- winkel der schiefen Ebene ist, mit um so größerer Kraft drückt
der auf ihr abwärts rollende Körper auf etwaige Hindernisse, die ihn
auf- halten wollen.