Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - and.
Länder - Zeitalter Weltkriege, Note: 1,7, Universität Siegen, Sprache:
Deutsch, Abstract: Im Jahr 1936 begann in der Sowjetunion eine Periode
um sich greifender Gewalt, die alle Schichten der Bevölkerung erfasste
und vor der, mit Ausnahme von Josef Stalin selbst, niemand sicher war.
Eine konkrete innere- oder äußere Bedrohung lag zu diesem Zeitpunkt
nicht vor und dennoch forderte dieser 'große Terror', den Stalins
Geheimpolizei durchführte, hunderttausende Menschenleben1 . Auch wenn es
in der Sowjetunion seit 1917 immer wieder 'Säuberungen' und Verfolgung
gegeben hatte, u. a. noch 1934 unter Genrich Jagoda, zeichnete sich der
Terror nach 1936 besonders dadurch aus, dass noch nicht einmal die ihn
ausführenden staatlichen Organe und Parteifunktionäre sicher waren. Die
Zahl der Verhaftungen stieg gegenüber der Zeit Jagodas um das Fünffache,
die Zahl der Hinrichtungen sogar um den Faktor 3002. Der sowjetische
Staat 'zerfleischte' sich regelrecht selbst. Für diese Phase des Terrors
wurde eigens ein neuer Mann an die Spitze des NKVD gesetzt: Nikolai
Ivanowitsch Jeschow. Unter ihm erreichten die Verfolgungen in der
Geschichte der Sowjetunion ihren blutigen Höhepunkt. Prinzipiell war
jeder verdächtig, wurde jeder überwacht und konnte jeder zu jedem
Zeitpunkt verhaftet werden. Hierbei handelte es sich allerdings nicht um
eine Phase gänzlich willkürlicher Gewalt. Der Terror unterlag nahezu
lückenlos der Kontrolle Stalins und seines ausführenden Offiziers
Jeschow. In dieser Arbeit wird untersucht wie der große Terror zwischen
1936 und 1938 unter Nikolai Iwanowitsch Jeschow organisiert war und
durch welche Besonderheiten er sich auszeichnete. Direkt hiermit
verbunden ist die Frage welche Ziele durch die Repressionen erreicht
werden sollten. Um die Fragestellung bezüglich der Organisation der
Säuberungen angemessen beantworten zu können muss sowohl die
Ausgangslage bei der Übernahme des NKVD durch Jeschow al