Die medizinisch-technischen Möglichkeiten pränataler Diagnostik erlauben
es, bestimmte Formen der Behinderung vor der Geburt auszuschließen -
gegebenenfalls durch den Schwangerschaftsabbruch. Dieses Verfahren ist
sehr umstritten, es wird befürchtet, daß hier neuen "Endlösungen" und
der Vernichtung behinderten Lebens Vorschub gewährleistet werden soll.
Die Autorin plädiert in Abgrenzung von bevölkerungspolitischen bzw.
"rassehygienischen" Paradigmen für das Recht auf individuelle
Lebensentscheidung und für die Verhinderung subjektiven Leides. Erst die
Aufhebung des Denkverbots eröffnet neue Möglichkeiten des Umgangs mit
Behinderung und Andersartigkeit.