Die Idee zu dem vorliegenden Band der USW-Schriften ist beim dritten
USW-Sym- posium in Berlin 1972 entstanden. Dieses Symposium machte
deutlich, daß das Wort von der gesellschaftlichen Verantwortung des
Unternehmens nicht ein neuer Slogan der Fortbildungsinstitute ist,
sondern daß es konkrete Gestalt gewinnt im Selbst- verständnis der
leitenden Angestellten der Unternehmen: Sie sind es, die in ihren
Unternehmen Verantwortung zu übernehmen gewohnt sind. Sie sind aber auch
die Nahtstelle zwischen Vorstand und Belegschaft, wo in besonderem Maße
spürbar wird, daß sich ändernde gesellschaftliche Wertvorstellungen auf
die Bewältigung innerbetrieblicher Führungsaufgaben durchschlagen. Der
zweite Teil des vorliegenden Bandes analysiert diese innerbetriebliche
Naht- stelle zwischen Gesellschaftspolitik und Führungsverantwortung. Er
soll deutlich machen, daß entscheidende Führungsfehler die Folge
mangelnder Kenntnis gesell- schaftspolitischer Wertvorstellungen und
ihres Niederschlages in der Erwartungshal- tung der Belegschaft
gegenüber dem modernen Unternehmen sind. Die Beiträge die- ses Teils
kreisen um das Verhältnis von Führungsverantwortung und Führungslegiti-
mation in einer dynamischen, freiheitlich auf den
selbstverantwortlichen, mündigen Staatsbürger hin angelegten
Gesellschaft. Bei aller Unterschiedlichkeit der Stand- punkte ist dies
das Fundament und das verbindende Element dieser Beiträge. Der erste und
der dritte Teil sind vor diesem Hintergrund und von diesem zentra- len
Thema moderner Unternehmensführung her zu verstehen. Der erste Teil
macht deutlich, in welchem Maße sich die Unternehmensleitungen der
Verzahnung von Ge- sellschaftspolitik und Unternehmenspolitik bewußt
sind. Als ein Schnittpunkt die- ser Dimension menschlicher Verantwortung
erscheint vor allem die Umweltpolitik.