Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - and.
Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 2,3,
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Historisches Institut),
Veranstaltung: Auf dem Weg zur Normalität? - Die innere Stabilisierung
der Bonner Republik 1949-1989, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser
Arbeit soll das schwierige Verhältnis zwischen Ludwig Erhard, Konrad
Adenauer und der CDU aus der Sicht Erhards dargestellt werden. Diese
Akteure sind untrennbar mit der Entwicklung der Bundesrepublik
Deutschland und dem Wirtschaftswunder der 50er Jahre verbunden. Obwohl
ihre Schaffenszeit als sehr erfolgreich angesehen werden kann, waren
Erhard und Adenauer menschlich sehr gegensätzlich, und so ist auch ihr
Stil, Politik zu betreiben, fast schon als widersprüchlich zu
bezeichnen. Das anfangs sehr gute Verhältnis wurde bereits gegen Ende
der ersten Legislaturperiode auf eine harte Probe gestellt. Warum das
Verhältnis so schwierig war, und wie unterschiedlich die Politikstile
waren, will ich in dieser Arbeit darstellen, und anhand der beiden
größten parteipolitischen Krisen der 50er Jahre darstellen. Dazu sollen
besonders die Abläufe der Gürzenich-Affäre 1955 bis 1956 sowie die
Streitigkeiten um die Kandidatur zum Bundespräsidenten 1959
nachgezeichnet werden. Zuvor werde ich einleitend auf die Biographie
Ludwig Erhards eingehen, da diese nicht nur seine Einstellung zur
Wirtschaftspolitik erklärt, sondern auch viele der späteren
Entwicklungen und persönlichen Kontakte erklärt. Das faszinierende an
Ludwig Erhards Biographie ist der absolut unkonventionelle Weg, den er
bereits zu Beginn seiner Ausbildung wählte, und der sich durch sein
gesamtes Leben zieht. Niemand hätte wohl erwartet, dass aus dem
Realschüler einmal einer der angesehensten Politiker der Bundesrepublik
Deutschland werden würde. So verwandelt sich seine Kriegsverletzung für
ihn zur Chance, doch ohne Abitur studieren zu können, die Kontakte an
der anfangs nicht anerkannt