Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere
Deutsche Literatur, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg (Neuere
Deutsche Literatur), Veranstaltung: Pop-Literatur von 1990 bis zur
Gegenwart, Sprache: Deutsch, Abstract: Zunächst scheinen Welten zu
liegen zwischen einer Kindheit in der DDR, wie sie Jana Hensel in
"Zonenkinder" beschreibt mit exotisch anmutenden Bezeichnungen und
Bräuchen, die den westdeutschen Leser irritieren oder auch der
Belustigung dienen, und der westdeutschen Kindheitswelt, wie sie Florian
Illies in "Generation Golf" darstellt. Einer Generation von
"Zonenkindern", die in ihrem verhältnismäßig kurzen Leben gleich drei
Stationen durchlaufen haben - DDR-Kindheit, Wende-Jugend und als junge
Erwachsene den endgültigen Schritt in den Westen - steht eine
westdeutsche Generation gegenüber, die Playmobil als die prägendste
Lebenserfahrung ihrer Kindheit und Jugend bezeichnet und den Wechsel von
Raider zu Twix als eine der wenigen harmlosen Veränderungen erinnert
(G.19). Kontinuität und Bruch als die beiden entgegengesetzten Pole, auf
die Hensels und Illies' Werke bezogen bleiben, bestimmen die
literarischen Techniken und die Zugriffsmöglichkeiten, die die Autoren
zur Porträtierung ihrer Generationen nutzen. Wenn die vertraute
Alltagswelt, die Welt der Kindheit zusammen mit dem System DDR auf einen
Schlag verschwindet und jahrelange Versuche der Assimilation an den
Westen den Blick auf die rekonstruierte "Heimat" zunehmend verklären,
hat dies Einfluss auf die Mechanismen beim schreibenden Erinnern. Kann
man angesichts dieser so völlig unterschiedlichen Ausgangssituationen
überhaupt Vergleichsmomente zwischen beiden Werken finden? Oder ist
Zonenkinder sogar das "ostdeutsche Pendant" zu Generation Golf, wie
einige Rezensionen behaupten? Beide Werke sind in nahezu allen
bedeutenden Feuilletons kontrovers diskutiert worden und haben eine
breite Leserschaft erreicht. Zahlreiche Leserbriefe und nicht zuletzt
eine intensive Onlineleser