In der Schneidwarenindustrie werden zum Schleifen der geometrischen Form
der geschmiedeten oder ausgeschnittenen Teile wie Messer und Scheren bei
Raumtemperaturen mineralisch gebundene Schleifsteine verwendet. Diese
mineralisch gebundenen Steine, auch als ki. altgebundene
"Magnesitsteine" bezeichnet, werden besonders deshalb ver- wendet, weil
bei den in der Schneidwarenindustrie - forderlichen groBen Spandicke
hiermit ein ziemlich klihler Schliff erreicht wird und weil die
Fertigung dieser Schleifsteine im Gegensatz zu anderen gebundenen
Steinen (keramische, Kunststoff- oder Gummibindungen) mit bedeutend
geringerem Investitionskostenaufwand verbunden ist. Die Herstellung
derartiger kaltgebundener Schleifsteine er- folgt, indem man gebranntes
Magnesium-Carbonat (Magnesium- oxid) mit Magnesiumchloridlauge unter
Beimischung von Schleifmitteln vermengt und bei Raumtemperatur liber
einen groBeren Zeitraum (mindestens 4 Wochen) ausharten laBt. Die
Schleifsteinhersteller beeinflussen dabei die Schleif- steinharte durch
Wahl des Mischungsverhaltnisses und der Bedingungen bei der Abbindung
(Aushartung). Bei einem frliheren Forschungsvorhaben (2409), bei dem
der- artige aus der Fertigung stammende Schleifsteine liber- prlift
wurden, hat sich gezeigt, daB diese Steine bei an- geblich gleichartiger
Fertigung im Arbeitsverhalten er- hebliche Unterschiede aufwiesen.
Letzteres dlirfte wohl dar auf zurlickzuflihren sein, daB nicht nur die
schwankende Zusammensetzung der Steine - wie bei spateren Unter-
suchungen festgestellt wurde - sondern auch die Art des verwendeten
Magnesits und der Magnesiumchloridlauge ebenso wie Feuchtigkeit und
Temperatureinflusse bei der Abbindung und Lagerung fur die Qualitat der
Schleifsteine von Be- deutung sind. Hinzu kommt der EinfluB, der sich
aus der Art des verwendeten Schleifmittels ergibt.