die man je fiir sich oder auch vor dem jeweiligen Hintergrund
unterschiedlich beantwor- ten kann. Wissenschaft macht deshalb ihre
Regeln geltend. Sie beruht immer auf Aus- wahl, sie zeichnet den von ihr
gewahlten Wirklichkeitsausschnitt mit Hilfe der von ihr konstruierten
Modelle nach, macht damit Wirklichkeit, indem sie sie urn viele Einzel-
heiten reduziert, gedanklich hantierbar, urn so ihrem Zweck zu dienen
(vgl. ]. Mittel- strap, 1972, S. 135 ff. ). Das erstere vollzieht sich
nach weitgehend anerkannten Regeln: Die Modellkonstruktion, die
thematische Auswahl, die Zuordnung von Wirklichkeits- befunden zum
Modell sollen nachvoIlziehbar und damit nachpriifbar erfolgen; die Be-
wertungen sollen so offenkundig sein, daB jedermann ohne Miihe
entscheiden kann, ob er sie iibernehmen will oder nicht. Der Zweck
solchen Tuns wird dagegen von sehr unterschiedlichen Auffassungen
bestimmt: Man kann sich mit einer, richtigep. ' Reduk- tion von
Wirklichkeit begniigen, man kann Wirklichkeit untersuchen, urn einzelne
Ent- wicklungen zu erklaren oder urn Gesetzlichkeiten der Wirklichkeit
zu erkennen, was dann kiinftige Entwicklungen ggf. prognostizierbar
macht, und man kann Wirklichkeit schlieBlich erforschen, urn sie zu
verandern. In Zusammenhang mit unserem Thema bedeutet dies
notwendigerweise, daB man entweder das System, immanent' verbessern oder
aber es mehr oder weniger grundlegend verandern wilF. Die Verbindung der
zwei- ten mit der ersten Stufe wird dabei zum zentralen
wissenschaftstheoretischen Problem: Wer (nur) verbessern und wer
(grundlegend) verandern will, laBt unterschiedliche Pra- missen in sein
analytisches Verfahren eingehen.