Das Buch befasst sich mit den komplexen Prozessen der Zusammenschau
physischer Objekte zu Wald auf Grundlage eines
sozialkonstruktivistischen Ansatzes. Darüber hinaus werden in einem
neopragmatischen Zugriff nicht nur landschaftstheoretische Perspektiven
aufgegriffen, sondern auch landschaftspraktische Konsequenzen
diskutiert. 'Wald' gilt insbesondere in Deutschland als mit hohen
symbolischen Aufladungen versehen, die vielfach das Ergebnis sozialer
Aushandlungsprozesse darstellen und nicht als den physischen Grundlagen
von Wald immanente 'Eigenschaften'. Dabei sind symbolische
Einschreibungen und Funktionszuweisungen nicht stabil, sondern stark
kontextgebunden und unterliegen einem stetigen Prozess der
Aktualisierung, (Re)Produktion, Modifikation oder auch Verwerfung und
Erneuerung: Wurden etwa Fichtenwälder lange Zeit als forstliches
'Waldideal' gefördert, werden die gleichen physischen Grundlagen von
'Wald' gegenwärtig zunehmend als 'hässlicher Wirtschaftsacker'
zurückgewiesen und abgelehnt.