Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Theaterwissenschaft,
Tanz, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für
Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar II: Einführung in
asiatische Theaterformen, Sprache: Deutsch, Abstract: Für Europäer oder
für zumindest vom westlichen, vermeintlich "zivilisierten" Kulturkreis
geprägte Menschen erscheint die Welt der asiatischen Theaterformen oft
fremd, undurchsichtig und geheimnisvoll. Doch auch wenn wir vielleicht
nie ganz verstehen werden, worin das Geheimnis der Theaterwelt des
asiatischen Raumes beruht, so ist es doch lohnenswert sich mit ihr
auseinanderzusetzen, um einen Gewinn für sein eigenes Erleben, seine
eigene Wahrnehmung zu ziehen. Mit der vorliegenden Arbeit verfolge ich
das Ziel, mich der Schattenwelt Indonesiens anzunähern. Um in die Welt
des indonesischen Schattentheaters und seiner Jahrtausende alter
Tradition einzudringen ist es - im Gegensatz zu westlicher Dramatik oder
Theaterästhetik - von größter Wichtigkeit sich v.a. mit den religiösen,
kulturellen und später auch politischen Einflüssen auf diese Theaterform
zu beschäftigen. In diesen anthropologischen, soziokulturellen
Untersuchungen liegt der Schlüssel zum Verständnis des Schattenspiels in
Indonesien verborgen, da rein ästhetische Betrachtungen ungenügend
wären. Im ersten Teil meiner Arbeit werde ich zunächst versuchen, eine
Begriffsbestimmung des Wortes wayang - welches ich in dieser Arbeit
stellvertretend verwende für das indonesische Schattentheater wie es
v.a. auf Java zu finden ist - zu unternehmen. Anschließend werde ich
chronologisch die Entwicklung des Schattentheaters von seinen Anfängen
bis heute untersuchen, um die entscheidenden Einflüsse auf diese
Theaterform deutlich zu machen. Im zweiten Teil wende ich mich der Frage
zu, inwiefern sich eben jene Einflüsse auf die Inhalte, die Ästhetik und
Aufführungspraxis ausgewirkt haben. Die Themenwahl, die Stoffe des
indonesischen Schattenspiels und die Gestaltung der