Informatiker konstruieren Bit für Bit eine neue künstliche Computerwelt.
Sozial- wissenschaftler spekulieren Blatt für Blatt über eine drohende
Zersetzung der ver- trauten Alltagswelt. - Lassen sich diese beiden
Welten wirklich nicht miteinander vereinbaren? - Können Infonnatiker und
Sozialwissenschaftler über die Folgen des Computers nicht gemeinsam
nachdenken? - Und halten die aufgeregten Spekulationen den ersten
empirischen Wirklich- keitsbeschreibungen aus dem bundesdeutschen Alltag
der Computernutzer stand? Dieser Band macht einen Anfang. Er schlägt
verschiedene Brücken zwischen Computerwelt und Alltagswelt. Er sieht die
eine Welt jeweils vor dem Hintergrund der anderen: Die Computerwelt auf
der einen Seite, wie sie mit Modellen und Me- taphern des Alltagslebens
durchsetzt wird, und die Alltagswelt auf der anderen Seite, wie sie sich
das neue technische Medium aneignet und dabei sich ihm anver- wandelt.
Eine, .Liason dangereuse", eine gefährliche Beziehung, zwischen
Liebschaft und Verfallenheit schwankend, kann da heranwachsen,
befürchten die einen. Ein sachliches Verhältnis zu beider Welten Nutzen,
wobei das Alltagsleben der Com- puterwelt funktionierende Routinen zur
Verfügung stellen und auch Grenzen der Technisierbarkeit aufzeigen kann
und wobei der Computer der Alltagswelt als, kaltes Medium" Zugänge zu
neuen Erfahrungen und unbekannten Ausdrucks- möglichkeiten schaffen
kann, das erwarten die anderen. Beide Richtungen werden von den Autoren
dieses Bandes vertreten. Ein syste- matischer Unterschied zwischen
weiblichen und männlichen oder zwischen Infor- matikern und
Sozialwissenschaftlern läßt sich dabei nicht feststellen.