Was tun Computerlinguisten? Sie untersuchen Aufbau, Bedeutung und
Verwendung menschlicher Sprache, um Computer zu intelligenten Werk-
zeugen menschlicher Kommunikation zu machen. Da beißen sich zwei
Absichten: das klassische geisteswissenschaftliche Erkenntnisinteresse
und der technische Anwendungszweck geraten in eine produktive
Auseinander- setzung. Deren Themen und Positionen bilden den Leitfaden
unserer Ein- ladung zur Computerlinguistik. Denn da gibt es doch einen
Unterschied zwischen sprechenden Men- schen und sprechenden Maschinen,
oder? Menschen reden oft recht wirr, Maschinen aber ziemlich ordentlich;
Computer kennen sich schon aus, be- vor sie sprechen, Menschen oft nicht
einmal hinterher. Und doch hat man sich, lange bevor es Computer gab,
menschliche Sprache oft so vorgestellt, wie sie im Computer tatsächlich
funktioniert, nämlich als ein willfähriges Instrument zur Übermittlung
mehr oder minder eindeutiger Informationen. Computerlinguistik zieht nur
die technische Konsequenz aus der Annahme, man könne Sprache beherrschen
wie ein Blasinstrument. Wer Computer- linguistik anschaut, schaut auch
sich selbst an: wie gehen wir mit Sprache um, was denken wir über sie?
"De te fabula narratur", von dir handelt die Geschichte; und manchmal
erzählt sie sich, wie das lateinische Passiv nahelegt, sozusagen von
selbst. Automatisch sprechen, gibt's das? Das erste Kapitel eröffnet das
Thema, sagt, was das Buch will und wo es lang geht. Es gibt eine
Einführung in die Einführung und so denn eine ganz komprimierte
übersicht über Ziele, Aufgaben, Anwendungen, Pro- bleme, Geschichte,
allerwichtigste Literatur, interdisziplinäre Einordnung, akademische
Einbindung, Leistungsfähigkeit und Denkweise der Compu- terlinguistik.