1. 1. Problemstellung In vie1en Unternehmen explodieren die Kosten fUr
Neueinftihrung, Wartung und Verbesserung von Informations-und
Kommunikationssystemen (lKS). Einerseits handelt es sich dabei urn
tatsachlich anfallende Kosten, andererseits urn ein unbe- stimmtes
Gefiihl der Manager, die Informatik sei zu teuer. Vor allem zwei Griinde
sind bier a. nzufiihren: IKS werden ohne abgestimm organisationsweite
Systemplanung eingesetzt. Das Fehlen einer Unternehmensstrategie und
einer daraus abgeleiteten In- formatikstrategie fUhrt zu LOsungen, die
sich nicht mit dem Hinweis auf Un- ternebmensziele rechtfertigen lassen.
Dorch immer komplexer werdende Informations-und Kommunikations-
technologie (IKT) steigt neben dem Sachaufwand vor aHem auch der Per-
sonalaufwand bei der Einfiihrung und Erhaltung von IKS. 1. 2.
Vorgehensrahmen Die Problemstellung beriihrt Inhalte der
Betriebswirtschaftslehre und der Informa- tik. Die Schnittmenge dieser
Wissensgebiete bild. et die Wirtschaftsinformatik. Sowohl die
Wirtschaftswissenschaften als auch die Informatik sind angewandte
Wissenschaften, dasselbe gilt daher auch fUr die Wirtschaftsinformatik.
Ange- wandte Wissenschaften unterscheiden sich von den
Grundlagenwissenschaften nach Popper wie folgt: "Die Erkenntnis. beginnt
nicht mit Wahrnebmungen oder Beobachtungen od. er der Sammlung von Daten
oder von Tatsachen, sond. ern sie beginnt mit Problemen". 1 Der
angewandte Wissenschafter strebt nach praktisch niitzlichem Wissen im
Gegensatz zur Erkenntnisgewinnung. Der reine Wissenschafter geht von
Ratseln aus, der angewandte Forscher wiihlt Probleme der praktisch
handelnden Menschen Popper, Karl: Die Logik der Sozialwissenschaften.
ln: T. W. Adorno (Hrsg. ): Der PositivismusslJ'eit in der deutschen
Soziologie, Berlin 1967, S. 104. 2 Kapitell: Einleitung aus, fUr deren
l. . (jsung kein befriedigendes Wissen zur Verf1igung steht.