"Fruher sprach man wegwerfend von, Schundliteratur'. Heute nimmt man die
einst- maligen, Groschenhefte' ernst. Selbst im Schulunterricht werden
sie gelesen, offen, nicht mehr heimlich unter der Bank. Etwa ein
Liebesroman, ein Comic strip und ein Krimi sollten, so fordert es der
Ordinarius fur Deutschdidaktik an der Padago- gischen Hochschule Bonn,
Professor Wolfgang Schemme, in Hauptschule, Real- schule und Gymnasium
bis zur zehnten Klasse analysiert werden, erst recht auf der gymnasialen
Oberstufe und auf der Fachoberschule. Courths-Mahler also als Voraus-
setzung zum Abitur?" Mit diesem mittelschweren GeschUtz beginnt Gerhard
Weise im Kulturteil der Nurnberger Nachrichten vom 9. September 1976
einen "GeseH- schaftsanalyse mit Trivialliteratur - Courths-Mahler auch
ffir die Schulen? Deutsch- stunde mit Comics" Uberschriebenen Beitrag.
Und damit sind wir auch schon beim Thema dieses Sammelbandes. Auf lange
Sicht gesehen, war es wohl unvermeidlich, daB eines Tages die Comics
(und andere Trivialliteratur) auch im schulischen Bereieh berucksiehtigt
werden mu13ten. Denn wer nieht nur fur die Schule, sondern auch furs
Leben lernen soH, muB sieh auch mit den EinflUssen und geheimen
Verfuhrern aus dem Alltagsbereich auseinandersetzen konnen. Es steckt
sieher ein Quentchen Resignation im grollen- den Eingestandnis mancher
Padagogen, diese Materie sei die Behandlung im Unter- richt wert. Ebenso
sieher hat etwas von der Faszination des Mediums Comics auf jene
abgeflirbt, die mit Eifer den Einsatz von Comics im Unterricht fordern.
Beiden Gruppen - und allen anderen Interessenten - will dieser Band
dienlieh sein.