Aufbau des zweiten Bandes und die Gliederung des Stoffes entsprechen im
we- sentlichen den für den ersten Band der Chemotaxonomie verwendeten
Richtlinien. Der zweite Teil ist insofern homogener und besser in sich
geschlossen als der erste Teil, als er einer einzigen Klasse der
Angiospermae, nämlich den Monocoryle- doneae, gewidmet ist. Der
verhältnismäßig geringe Umfang der Monokotyledonen (48 Familien) und
die, verglichen mit andern Einheiten, geringere Anzahl von
phytochemischen Publikationen über Vertreter der Klasse begünstigten aus
rein praktischen Grün- den eine weitergehende Erfassung der
phytochemischen Literatur. Von dieser Möglichkeit wurde Gebrauch
gemacht, weil die Monokotyledonen nicht nur von Phytochemikern, sondern
auch von Pflanzenanatomen und Systematikern in ver- schiedener Hinsicht
weniger intensiv bearbeitet wurden als etwa die Coniferopsida und
Dicoryledoneae. Dementsprechend ist die Zahl der ungelösten
systematischen und phylogenetischen Probleme bei den Monokotyledonen
groß. Gerade bei die- ser Sippe war deshalb zu erwarten, daß eine
weitgehende Erfassung der chemischen Merkmale viele wertvolle Hinweise
für die Gliederung der Klasse liefern könnte. Leider zeigte sich im
Laufe der Arbeit, daß in den meisten Fällen unsere Kennt- nisse über die
Inhaltstoffe noch dermaßen unvollständig sind, daß einigermaßen
begründete chemische Sippenvergleiche unmöglich sind. Nur in wenigen
Fällen (z. B. Sippen des Liliaceen-Amaryllidaceen-Komplexes) ergaben
sich recht deut- liche chemische Beziehungen und Abgrenzungen. Diese
ermutigen zu einer in- tensiven Weiterbearbeitung der Chemotaxonomie der
Klasse. Die Bearbeitung der Nachträge wurde im Dezember r96z
abgeschlossen. Lite- ratur, die dem Autor erst nach diesem Zeitpunkt
bekannt geworden ist, konnte nicht mehr berücksichtigt werden.