Die Chemie bedient sich zur Bearbeitung ihrer Probleme immer mehr
physikalischer Methoden. Die chemische Emissionsspektralanalyse stellt
eine solche Arbeitsweise dar; sie ist für die Methoden der analytischen
Chemie teils ein einfacher Ersatz, teils eine willkommene Ergänzung und
ermöglicht den Nachweis fast aller Elemente. Ihre besonderen Vorteile
sind die Raschheit und Empfindlichkeit des Nachweises, eine hohe Ein-
deutigkeit und ein geringer Material verbrauch. Von Bedeutung ist
ferner, daß das Analysenergebnis auf der photographischen Platte
dokumen- tarisch festgelegt werden kann. Der Analysengang ist in allen
Fällen prinzipiell derselbe. Von der Probe des Analysenmaterials wird
ein mini- maler Teil verdampft und zum Leuchten angeregt, das
ausgesandte Licht spektral zerlegt und entweder okular beobachtet oder
aber in den meisten Fällen photographisch oder photoelektrisch erfaßt.
Aus der Lage der Spektrallinien zueinander erkennt man qualitativ die
Zusammen- setzung der Probe. Die Intensität der Linien dient als
Grundlage der quantitativen Analyse. Besonders geeignet ist die
Spektralanalyse als Schnellmethode, deren Vorteile mit der Zahl der
auszuführenden Ana- lysen wachsen. Da Aufnahme, Verarbeitung und
Auswertung der photo- graphischen Platte wenig Zeit in Anspruch nehmen
und da fast immer ein Arbeitsgang genügt, um alle vorkommenden Stoffe
nachzuweisen, fällt eine umständliche Trennung weg. Sie wird
gewissermaßen vom Spektralapparat durch die Zerlegung des Lichtes in
seine Komponenten durchgeführt.