Der vorliegende Versuch einer Einfiihrung in die chemische
Gesteinsanalyse ist vor allem ffir den Laboratoriumsgebrauch des
Studenten bestimmt. Aus diesem Grunde wurde aller unnotige Ballast
weggelassen; das vorliegende Buch ist also kein Nachschlagewerk ffir
analytische Probleme, kein Sammelwerk von analytischen Methoden. Es
werden verhaltnismaBig wenige Methoden erwahnt, diese werden aber urn so
ausfiihrlicher behandelt. Bei der Auswahl der Methoden waren vor allem
zwei Fragestellungen zu beriicksichtigen: Welche Methode bietet jeweilen
Gewahr, daB der noch wenig geiibte Praktikant moglichst wenig
experimentelle Fehler begeht? Wie kommt man zu moglichst exakten
analyti- schen Resultaten? Diese beiden Zielsetzungen, die immer
kombiniert ange- strebt wurden, sind aus der jahrzehntelangen Erfahrung
sowohl im Unter- richten als auch in der eigenen analytischen Tatigkeit
herausgewachsen. Da die gegebenen Anweisungen durch eine groBe
praktische Erfahrung gleichsam unterbaut sind, diirfte dieses Buch auch
dem praktischen Analytiker der Technik, besonders der keramischen
Industrie, eine wertvolle Hilfe sein. 1m Laufe der letzten Jahrzehnte
hat in der chemischen Betrachtung der Gesteine besonders das
Alkali-Tonerde-Verhiiltnis eine immer groBere Bedeu- tung erlangt. Aus
diesem Grunde muBte nicht nur angestrebt werden, die ent- haltenen
Alkalien restlos zu erfassen, sondern ebensosehr auch die Tonerde
moglichst exakt zu bestimmen. Der Verfolgung dieses Zieles wurde durch
die Auswahl der Methoden besonders Rechnung getragen; der vielleicht
etwas eigenartig erscheinende Gang der Gesteinsanalyse dient eben der
Erreichung dieses Zieles.