leichter als bei globalen Problemen, die fern von unserer EinfluBnahme
zu liegen sehei- nen. In unserer Zeit aber miissen wir lemen, globale
Probleme zu unseren personliehen Problemen werden zu lassen, wenn wir
und die uns naehfolgenden Generationen iiber- leben wollen. Bezogen auf
das Thema "Chemie und Umwelt" wollen wir dazu zwei Beispiele anfiihren.
Die von der ehemisehen Industrie entwiekelten Sehaumstoffe haben
angenehme Vor- teile, sie dienen uns als Verpaekungsmaterial fUr den
sieheren Transport empfindlieher WertgegensUinde, als leiehte aber
stabile Formteile in vielen Bereiehen des alltagliehen Lebens, als
Isoliermaterial in Kiihlaggregaten und als Warmedammungsmittel in der
Bauindustrie. Auf der anderen Seite ist allgemein bekannt, daB gerade
dieses leieh- te Verpaekungsmaterial dazu beitragt, unseren Miillberg in
unverantwortlieher Weise zu erhohen, und daB aus Sehaumstoffen noeh
jahrelang die sogenannten Fluorehlor- kohlenwasserstoffe als Gase
entweiehen konnen, die zur Zerstorung der Ozonsehicht beitragen. Das
zweite Beispiel betrifft den hohen Fleisehkonsum bei uns und in anderen
Indu- strielandem, der als Zeichen des verdienten Wohlstandes gilt.
Abgesehen davon, daB er weit iiber unsere natiirliehen Bediirfnisse zur
Deekung des EiweiBbedarfes hinaus- geht, tragt er dazu bei, daB
beispielsweise in Mittel- und Siidamerika Tropenwalder gerodet werden,
urn Weideland fUr das fleisehproduzierende Vieh oder urn Aekerland zum
Anbau von Viehfuttermittel zu gewinnen. Mit dem Versehwinden der
tropisehen Regenwalder werden die Bodenerosion und der Treibhauseffekt
dureh Erhohung der Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphare
gefOrdert. Bei uns im eigenen Land verursaeht die Giille aus der
Massentierhaltung eine waehsende Belastung des Grund- wassers dureh
Nitrat und gefahrdet so unsere Trinkwasserversorgung.