Die in diesem Band vorgelegten Funde und Befunde sind Schlachtung,
Fleischverarbeitung und Fleischkonservierung in Zusammenhang mit dem
bronzezeitlichen Salzbergbau in Hallstatt gewidmet. Die Auswertung
erkundet die zugehorigen wirtschaftlichen und logistischen
Organisationsstrukturen. Die Aufarbeitung eines Tierknochenkomplexes
durch Erich Pucher bringt Erkenntnisse zu bevorzugten Schlachttieren
sowie deren Art, Alter und Geschlecht. Im Weiteren war es moglich,
Zucht, Schlachtort sowie Zerlegetechnik - auch hinsichtlich Bedarf und
Lieferung - einer genauen Betrachtung zu unterziehen. In unmittelbarer
Nahe des Tierknochenkomplexes wurden bereits 1877 und 1939
Blockwandbauwerke dokumentiert. Die oft zitierten Funde und Befunde
werden hier erstmals von Fritz Eckart Barth im Detail vorgelegt. Im
Zusammenhang betrachtet kann von einem Pokelverfahren in Surbecken
ausgegangen werden. Das Mikroklima im prahistorischen Salzbergwerk half,
Fleisch als Speck und Rohschinken haltbar zu machen. Graphithaltige
Kochgefasse belegen zudem die komplette Verwertung aller Schlachtreste.
Knochen wurden so lange ausgekocht, bis die Suppe gelierte und
schlussendlich getrocknet werden konnte. Der im Fleisch gebundene
Schwefel und die Lagerung im tonreichen Haselgebirge trugen zur
oberflachlichen Ablagerung und Umwandlung des Kupfers in Covellin in den
Blockwandbauwerken bei. Der Kupfersulfiduberzug ist von Robert Seemann
(a) und Franz Brandstatter analysiert worden.