\Drei Jahre und vier Monate hat Rosa Luxemburg während des Krieges im
Gefängnis verbracht, ein Jahr (vom Februar 1915 bis Februar 1916) im
Berliner Weibergefängnis (Barnimstraße) für eine in Frankfurt a. M.
gehaltene Rede über die Soldatenmisshandlungen, dann zwei Jahre und vier
Monate (vom 10. Juli 1916 bis zum 10. November 1918) in ÂSchutzhaft in
Berlin, Wronke und Breslau. Sie war ganz von der Außenwelt
abgeschnitten, nur Bücher und Briefe, die strenge Zensur passiert
hatten, durften sie erreichen. Einmal im Monat war Besuch unter strenger
Aufsicht gestattet. Die Kraft der mutigsten Vorkämpferin des
Proletariats sollte gebrochen und ihre weckende, die Lüge geißelnde, die
Wahrheit wissende Stimme sollte zum Schweigen gebracht werden. Beides
misslang. Dieser stählerne Wille erschlaffte nicht. Rosa Luxemburg hat
in diesen Gefängnisjahren unermüdlich gearbeitet.\ [...] Der Verlag
der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und
unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden
so teilweise längst nicht mehr verlegte Werke wieder zugängig gemacht.
Das vorliegende Buch ist ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe
von 1920.