x'nderungen der horizontalen Windgeschwindigkeitskomponente mit der Hohe
werden a1s Scherwinde bezeichnet. Sie entstehen durch Impulsaustausch in
der bodennahen Grenzschicht und sind erfahrungsgemaB besonders intensiv
beim Zusammentreffen von Kalt- und Warmluftfronten, in der Nahe von
Gewittern oder an Inversionsschichten. Das Auftreten von Windscherungen
bedeutet fUr Flugzeuge insbesondere wahrend der Start- und Landephase
eine erhebliche Beeintrachtigung der Sicherheit, da beim Flug durch eine
Windscherung der Gleichgewichtszustand des Flugzeugs gestart wird. Der
Pilot muB fUr eine richtige Reaktion die Ursache dieser StOrungen
erkennen und entsprechende SteuermaBnahmen zur Korrektur des
Flugzustandes einleiten. Besonders wichtig ist eine schnelle und
richtige MaBnahme im Landeanflugj Nichterkennen einer Windscherung oder
zu spate Reaktion des Piloten bewirken in niedriger HOhe eine erhebliche
Gefahrdung insbesondere durch zu frUhe BodenberUhrung. So sind eine
Reihe von FlugunfaIlen der Wirkung von Scherwinden zugeschrieben worden.
Auch fUr den FlugzeugfUhrer von Leichtflugzeugen - diese sollen hier im
wesentlichen betrachtet werden - konnen meteorologische Grenzsituationen
eine GroBe Bean- spruchung oder Uberforderung bringen (s. HERZAU /1/).
Das dem Pilot en vertraute Verhalten des Flugzeuges kann sich bei
Scherwinden extrem verandern. Die Grundinstrumentierung (Fahrtmesser,
Hohenmesser, Variometer, Hori- zont) liefert dem Piloten dabei keine
unmittelbaren Informationen Uber die Einwirkung von Scherwind.