Die auBerordentliche Verschiedenheit, die der Aufbau wie die feinere
Struktur der Hypophyse selbst bei ganz nahe verwandten Arten zeigt,
bringt es mit sich, daB die Darstellung dieses Organes in einem Handbuch
der mikroskopischen Anatomie des Menschen in erster Linie von dem Organ
des Menschen auszugehen hat. Manche Unstimmigkeiten in den Ergebnissen
der Hypophysisforschung sind darin begrundet, daB man morphologische
Befunde, die an der Hypophyse irgendeiner Tierart gewonnen wurden, ohne
Bedenken und ohne hinreichende NachprUfung auch auf die des Menschen
ubertrug. Da eine Handbuchdarstellung meines Erachtens nicht nur eine
zusammen- fassende Darstellung des vorliegenden Schrifttums, sondern,
soweit moglich, auch eine Klarung strittiger Punkte auf Grund eigener
Kenntnis der Materie bringen solI, so wurden von mir im Laufe der
Bearbeitung auch ausgedehnte Untersuchungen an neuem Material
durchgefuhrt. Ihre Ergebnisse wurden im Nachfolgenden verwertet, ohne
daB dabei, wie es heutevielfach ublich ist, jeweils eine Etikettierung
als "bisher unveroffentlicht" vorgenommen wurde. Neben tierischem
Material standen mir 17 Hypophysen von Hingerichteten zwischen 18-69
Jahren (15 0', 2 ), die ich selbst fixieren konnte, zur Ver- fUgung;
dazu kommen etwa 350 Hypophysen von Sektionsfiillen zwischen 0-96
Jahren.: Fur die Uberlassung der menschlichen Organe habe ich den Herren
Professoren E. BECK, J. ERDHEIM, S. MOLLIER, A. SCHMINCKE, H. SPATZ, F.
STIEVE und W. VOGT zu danken. Die Abbildungen wurden zum uberwiegenden
Teil naeh eigenen, neu her- gestellten Praparaten angefertigt. Die
Zeiehnungen verdanke ich der bewahr- ten Hilfe meiner langjahrigen
teehnischen Assistentin, ]'raulein ELSE SCHMIDT.