In der Reihe Klassiker in neuer Rechtschreibung gibt Klara
Neuhaus-Richter die 10.000 wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der
empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus. Eugenie Marlitt: Blaubart.
Der verschwundene van Dyck Lilli ist zu Besuch im Hause ihrer geliebten
Tante. Im Nachbarhaus lebt der Nachfahre eines verfeindeten
Familienzweigs. Vor Generationen hatte ein Bruder den anderen des
Diebstahls an seinem wertvollen Gemälde von van Dyck bezichtigt, seither
darf im Hause der Tante der Name des Nachbarn nicht mehr genannt werden.
Lilli, die ihn beobachtet, wie er eine Frau augenscheinlich gegen ihren
Willen in seinem Hause hält, nennt ihn Blaubart. Bis sie ihn trotz
strengsten Verbotes kennenlernt. Erstdruck in: Gartenlaube, Leipzig
(Ernst Keil) Juni 1866, erste Buchausgabe in: Thüringer Erzählungen,
Leipzig (Ernst Keil) 1869. Textgrundlage ist die Ausgabe: Eugenie
Marlitt: Gesammelte Romane und Novellen. 2. Auflage, Band 1-10, Leipzig:
Verlag von Ernst Keil's Nachfolger G.m.b.H., 1900. Die Paginierung
obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau
mitgeführt. Neu herausgegeben und mit einer Biografie der Autorin
versehen von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2021. Umschlaggestaltung von
Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine
Weinschrott. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Henricus - Edition
Deutsche Klassik GmbH Über die Autorin: 1825 in Arnstadt als zweites von
fünf Kindern eines Leihbibliothekars geboren, muss Friederieke Henriette
Christiane Eugenie John 1853 ihren Beruf als Kammersängerin wegen eines
Gehörleidens aufgeben. Unter dem - wie sie meint und für vorteilhaft
hält - männlich klingenden Pseudonym E. Marlitt sendet sie zwei Novellen
an Ernst Keil, den Herausgeber der Gartenlaube, die dieser prompt
druckt. Der Erfolg ist überwältigend und sie wird zur Starautorin der
Gartenlaube, die ihre Auflage auch ihretwegen vervielfachen kann. Am 22.
Juni 1887 stirbt mit Eugenie Marlitt eine de