Magisterarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note:
2.0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für
Theater-, Film- und Medienwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract:
"Film als Spiegel gesellschaftlicher Zustände und Wunschvorstellungen,
aber auch kollektiver Ängste: Die Deutung solcher Phänomene gelingt
häufig nur mit tiefenpsychologischen Mitteln." Shutter Island und Fight
Club sind Paradebeispiele für schwierige Identitäten. Obgleich sie nicht
derselben Thematik entsprechen, folgen die Filme doch ähnlichen Mustern.
Der Rezipient gibt sich der Illusion der jeweiligen Identität hin, bis
diese völlig überraschend enttarnt wird. Diese Arbeit möchte sich
deshalb vor allem mit der Frage nach Konstruktion und Destruktion von
Identität in den hier behandelten Filmen beschäftigen. Da es allerdings
im Rahmen der Untersuchung nicht möglich ist, alle Aspekte der
Psychoanalyse zu betrachten, bezieht sich die Arbeit auf drei
entscheidende Gesichtspunkte. Im Zentrum des Interesses steht dabei der
abgespaltene Teil des Ichs, welcher von dem Psychoanalytiker Otto Rank
erstmals aufgegriffen und als Doppelgänger beschrieben wurde. Er geht
damit auf die Doppelgängerdarstellung seines Mentors Sigmund Freud ein,
welcher den Doppelgänger als Versicherung des Ichs versteht. Der
Wissenschaftler Jacques Lacan führt diese Beobachtungen noch weiter aus.
Es stellt sich heraus, dass sich das gespaltene Subjekt hervorragend für
filmtheoretische Beobachtungen eignet. Lacan legt den Fokus dabei
besonders auf das von ihm untersuchte Spiegelstadium. Aufgrund der
Gedankenspiele, die die Filme mit ihren Zuschauern spielen, wird die
Wendung innerhalb der filmischen Realität erst ersichtlich, nachdem die
Protagonisten sich nicht mehr aus ihrem Dilemma befreien können. Doch
weshalb ist dies für den Rezipienten so schwierig zu erkennen?