Christiane Faller untersucht mit dem Begriff der Bildungsgerechtigkeit
einen schillernden Terminus bildungspolitischer und
erziehungswissenschaftlicher Debatten um bildungsbezogene
Ungleichheiten. Dabei macht sie es sich zur Aufgabe, diesem Begriff
dispositivanalytisch nachzuspüren und den Diskurs um
Bildungsgerechtigkeit auf unterschiedlichen Dispositivebenen zu
rekonstruieren - insbesondere im Hinblick auf die zentralen
gouvernementalistischen Führungsstrategien, die an dieses Hochwertwort
gekoppelt sind. Die Verbindung von Macht- und Dispositivanalyse
ermöglicht es, einen bildungspolitischen Kampfbegriff unabhängig von
seiner Programmatik auf seine Machteffekte hin zu befragen.