Das äußere Erscheinungsbild vieler Genossenschattsbetriebe ähnelt oder
gleicht oft so sehr dem Aussehen anderer Betriebe, vor allem dem ihrer
Konkurrenzbetriebe, daß es für den von außen kommenden Betrachter schwer
sein kann, die Unterschiede zwischen genossenschaftlichen und nicht-
genossenschaftlichen Betrieben und damit die betriebswirtschaftlichen
Be- sonderheiten der Genossenschaften zu erkennen. Diese
Eigentümlichkeiten ergeben sich - jedenfalls in einer vorwiegend
verkehrswirtschaftlich konzipierten und orientierten
Wirtschaftsordnung - aus dem Grundauftrag, der jedem
Genossenschaftsbetrieb und seiner Leitung erteilt ist und der darin
besteht, die Einzelwirtschaften oder Betriebe der Mitglieder auf dem
Wege direkter Leistungsbeziehungen (Erzeugung und Beschaffung, Weiter-
verarbeitung und Verwertung usw. ) zu fördern. Je schärfer die
Konkurrenz zwischen genossenschaftlichen und nichtgenossenschaftlichen
Betrieben ist, um so verwandter ist die wettbewerbliche Gestalt der
konkurrierenden Be- triebe und um so ähnlicher sind ihre
wettbewerbspolitischen Maßnahmen und Mittel, um so mehr erscheint aber
auch der fundamentale Unterschied in ihren Betriebszielen verdeckt. Vom
genossenschaftlichen Grundauftrag ausgehend werden in der vor- liegenden
Arbeit die wesentlichen betriebswirtschaftlichen Eigenheiten der
Gestaltung und Gestalt von Einzelgenossenschaften sowie ihres Funktions-
programms und Funktionsablaufs, Wechselbeziehungen zwischen Einzel-
genossenschaften und Zentralgenossenschaften und das Verhältnis von
Genossenschaften und Marktintegration untersucht. Die Schrift stützt
sich auf eine Arbeit des Verfassers, die unter dem Titel "Die
Genossenschaf- eine fördernde Betriebswirtschaft" im Jahre 1957 im
Verlag W. Girardet in Essen erschienen ist.